Mittwoch, 20. Oktober 2010

Immer das Gleiche... oder eben auch nicht!

Eineinhalb Monate Mexico. In meinem letzten Post habe ich über den Alltag geschrieben, der mich eingeholt hat. Doch langweilig wird es hier trotzdem nicht. Eigentlich jeden Tag ist irgendetwas nicht so, wie es geplant war. Sei es nur, dass in der Grundschule die Englischstunde ausfällt, weil ein Geburtstag doch noch länger gefeiert wird oder wir einfach mal so 2 Freitage in Folge gar keinen Unterricht haben, weil wir nach Guaymas fahren müssen, um unser Jahresvisum zu beantragen.
Hier wird einfach viel weniger im Vornherein geplant als in Deutschland, sondern wird mal eben so spontan entschieden und gemacht.

(Auf dem Amt für Migration. Man muss hier keinen Termin vereinbaren, man schaut einfach mal vorbei und kommt dann schon irgendwann dran.)

Eigentlich habe ich ja kein Problem mit Spontanität, aber wenn plötzlich alles, was wir (natürlich nach guter deutscher Manier) für die nächsten Tag geplant oder uns zurechtgelegt haben, über den Haufen geschmissen wird, dann denke ich mir schon mal ab und zu meinen Teil.
An diese Art, Dinge zu erledigen, muss ich mich wohl noch gewöhnen, aber wie gesagt, dadurch wird es hier nie langweilig.
In den letzten Wochen hat meine Chefin, die von allen der Einfachheit halber nur Teacher genannt wird, ein internationales Essen veranstaltet, bei dem alle "Ausländer" hier traditionelle Gerichte gekocht haben. Deutschland haben wir mit Butterbrot und Kartoffelsalat vertreten. Hat sehr lecker geschmeckt, genauso wie das Essen aus Haiti, Honduras, Ecuador und den ganzen anderen Nationen.
Passend zu dem internationalen Essen haben wir hier auch letztes Wochenende den "Dia de la Raza" gefeiert. Neben den vielen Ständen, an denen es super leckeres Essen zu kaufen gab, war der Hauptprogrammpunkt die Präsentation aller Flaggen des amerikanischen Kontinents und der traditionelle Kleidung der Länder, die auf der Uni vertreten sind.
Für mich hieß das also: rein ins Dirndl, von der Doro die Haare flechten lassen und ab auf den "Laufsteg". War mir am Anfang ziemlich unangenehm, aber dann hab ich beschlossen, mir einen Spaß drauß zu machen. Und es ist auch echt lustig geworden, vor allem, weil später dann gefühlte 100 Leute mit mir und den anderen beiden Deutschen Fotos machen wollten. Der Erste kam schüchtern an und hat nach einem Foto gefragt und auf einmal kam der halbe Campus angerannt und hat sich für ein Foto angestellt. Nach einer halben Stunde ist mein Lächeln dann eingefrohren und mein Gesicht hat von dem ständigen Grinsen richtig weh getan, aber ich hab das natürlich alles tapfer durchgestanden ;)










Als dann alles vorbei war tat es mir fast ein wenig Leid, mein Dirndl wieder auszuziehen, aber zum Glück bietet sich mir gleich nächstens Sonntag wieder die Gelegenheit, es wieder auszupacken: Die Rece, so eine Art Galaabend, der dieses Jahr zum Thema "traditionelle Kleidung aus den verschiedensten Ländern" ist. Mensch, hab ich ein Glück ;)



Achja, wir haben hier auch mal Muffins gebacken. War sehr sehr lecker!
Und eine willkommene Abwechslung zu Bohnen und Tortillas ;)

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