Dienstag, 31. August 2010

iHola Mexico!

Hola, qué tal?
Endlich haben wirs geschafft: Wir sind in Navojoa, Sonora, Mexico!
Nach einem langen, überraschenderweise tränenfreien Abschied von Freunden und Familie ging es gestern früh ab ins Flugzeug erst nach Paris, dann nach Mexico City und heute morgen weiter nach Ciudad Obregon.
Aber der Reihe nach:Unser Flugzeug von Paris nach Mexico war rießig, jeder hatte einen eigenen Fernseher und es gab Filme über Filme, Serien über Serien. Wurde also doch nichts aus dem Vorstatz im Flugzeug nich ein bisschen Spanisch zu lernen.
Leider saßen wir nicht am Fenster und konnten uns deshalb keine Wolkenbilderoder das Meer anschaun. Doch als der Kapitän ankündigte, dass wir gerde über New York fliegen, sind wir zu einem freien Fenster gerannt und haben alles gesehen: Die Hochhäuser, das Straßennetz, den Central Park und sogar die Freiheitsstatue.Zumindest glauben wir, dass der kleine Punkt die Freiheitsstatue war ;)



Für uns um 2 uhr morgens, zur örtlicher Zeit um 6 Uhr abends, kamen wir in Mexico City an, einer Stadt, die man eigentlich mit 3 Wörtern beschreiben kann: laut, groß und unrealistisch!!
Wir wurden in perfekter ADRA-Manier von einem sehr sympathischen Mann in ADRA-Weste abgeholt, der uns in unser luxuriöses 4-Sterne-Hotel gebracht hat.
Das letzte Mal Luxus zumindest für die nächsten Monate!
Nachdem wir kurz unsere Zimmer inspiziert haben, ging es für uns gleich weiter auf eine kleine private Stadtrundfahrt und einem ersten mexikanischen Essen. Sehr gut, kann ich euch sagen :)


Nach 4 Stunden Schlaf mussten wir dann wieder unser schönes Hotel verlassen,
wieder zurück zum Flughafen, vorbei an den Pueblos, den Armenvierteln der Stadt.
In der Stadt herrscht wahnsinnig viel Armut, es gibt kaum Arbeitsplätze und als ein kleiner Junge zum Betteln ans Auto kam, mitten in der Nacht, ist mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden, dass Mexiko eben doch nicht den Ländern entspricht, in denen ich bis jetzt war.

Der erste Eindruck, als wir in Ciudad Obregon aus dem Flugzeug stiegen - einem mini-kleinen Flugzeug übrigens, mit gerade mal 3 Sitzen in einer Reihe - war: doch nicht so braun und trocken wie ich dachte, aber wahnsinnig heiß,
So heiß, dass wir nicht mal die halbe Stunde, die wir auf unser "Taxi"warten musste, draußen bleiben wollten sondern nach 2 Sekunden beschlossen haben, wieder rein zu gehen.

Jetzt sind wir gerade in unserem neuen Zimmer, das sehr groß ist und das wir uns mit 2 Studentinnen (und Heuschrecken, die es hier im Moment überall gibt - überall!!) teilen müssen.
Die beiden haben wir noch nicht kennen gelernt - abwarten ;)


Dafür haben wir aber schon ein paar andere Studenten und Lehrer kennen gelernt, obwohl kennen gelernt ein wenig übertrieben ist, denn außer "Buenos dias" und "mucho gusto" sowie eine paar kleinen Floskeln haben wir dann doch nicht in petto gehabt.
Jetzt heißt es also eingewöhnen und Spanisch lernen. Ich bin schon sehr gespannt!
Liebe Grüße, Katha
Ps. im Moment habe ich noch keinen zugriff auf meinen e-mail account oder facebook, das heißt meine Kontaktmöglichkeiten sind stark eingeschränkt!

Freitag, 27. August 2010

2 Tage noch, dann geht es los. Die erste Frage, die ich momentan von allen gestellt bekomme: "UND, WIE GEHTS DIR? BIST DU SCHON AUFGEREGT??" Was die Leute wohl hören wollen ist ja, denn jedes Mal, wenn ich dann antworte: "Nein, es geht eigentlich" kann es niemand fassen. Ich finde es ja selbst ein bisschen seltsam. Ich bin jetzt dann weg. In 2 Tagen gehts ab zum Flughafen und dann erwarten mich 11 Monate voll von einer neuen Sprache, neuen Menschen, einer neuen Kultur und eben wahnsinnig viel anderem "Neuen".

Obwohl mir das alles durchaus bewusst ist und ich eigentlich weiß, dass ich aufgeregt sein müsste, bin ich es nicht. Zumindest nicht so aufgeregt, wie es alle vermuten. Natürlich bin ich nervös, weil ich nicht weiß, was mich erwartet, aber ich kann trotzdem noch gut schlafen, mache mir keinen Stress und wenn ich mich von Leuten verabschieden muss, kommt von mir ein fröhliches: "Bis in einem Jahr dann!".
Mir fällt es ziemlich schwer, wirklich zu realisieren, dass ich jetzt dann ein Jahr in Mexiko lebe. Ich kann mir einfach partout nicht vorstellen, wie es ist, so lange von zuhause wegzusein.
Und wahrscheinlich ist das auch gar nicht so schlimm, denn was ich so gehört habe, vergeht das Jahr 1. sowieso viel schneller als man denkt und 2. ist es ja auch kein Abschied für immer.

Aber trotz allem bin auch ich mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem ich verstanden habe, dass es nicht mehr lange ist und habe mich heute endlich mal aufgerafft und angefangen zu packen. Mein Zimmer gleicht einem Schlachtfeld, überall liegen Schuhe, Klamotten und Kleinigkeiten verstreut. Alles was sicher mitkommt ist schon in den Koffern und langsam werde ich nervös, weil die schon ziemlich voll und schwer sind, mein Fußboden allerdings ist noch nicht annähernd wieder zu erkennen...
Deshalb muss ich wohl oder übel anfangen, zu überlegen, was wirklich wichtig genug ist, um mitgenommen zu werden. Zum Beispiel unser Abi-buch, dass zwar allein ca schon 3 Kilo wiegt, in dem aber so viele tolle Erinnerungen stecken?!

2 Tage also noch. Eigentlich freue ich mich schon total. Vor allem, weil dann diese schreckliche Warterei aufhört. Furchtbar! Ständig und überall geht es nur noch um Abschied und Mexiko - gut, eigentlich is das ja total normal, aber dann solls auch endlich mal anfangen!

Liebe Grüße, Katha

Sonntag, 15. August 2010

In knapp 2 Wochen ist es soweit, am 30. geht mein Flug nach Mexiko.
Die letzten beiden Wochen war ich auf dem ADRA-Ausreiseseminar und hab zusammen mit anderen neuen Freiwilligen viel über Tropenkrankheiten, Entwicklungshilfe, Sicherheit, Fotos und noch viel mehr gelernt. In der zweiten Woche kamen dann die Rückkehrer dazu, die uns erzählt haben, wie es ihnen ergangen ist, welche Erfahrungen sie gemacht haben und an was wir unbedingt denken sollen.

In der Zeit habe ich mich zum ersten Mal so richtig mit dem Gedanken befassen können, ein Jahr wegzugehen. Wenn man zuhause sitz, erscheint einem das alles total unrealistisch und abwegig und auf dem Seminar wurde mir erst richtig bewusst, was es heißt, ein Jahr wegzusein.
In mir selbst hat sich das alles angefühlt wie eine Achterbahnfahrt - von Neugierde, Anspannung und Aufregung bis hin zu ersten Anflügen von Heimweh war alles mit dabei. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich mit dem FSJ die richtige Entscheidung getroffen habe und freue mich schon sehr auf das Jahr in der neuen Kultur, auf die neune Menschen, die Herausforderungen, Spanisch, das Essen und auf alles eben.

Jetzt warten allerdings noch wahnsinnig viele organisatorische Dinge auf mich, denn obwohl ich mich mental schon bereit fühle, sofort loszufliegen ist pack- und vorbereitungstechnisch noch lange nicht alles fertig.
Gestern habe ich mir eine To-Do-Liste gemacht, die immer noch seitenlang ist und darauf wartet, abgearbeitet zu werden.
Ich hoffe, dass neben den ganzen Anträgen, Shopping-Listen und dem Packen noch genug Zeit bleibt, meine Abschiedsparty zu organisieren und mich von allen richtig verabschieden zu können, bis es dann am 30. August "¡Adios Alemania!" und "¡Hola Mexico!" heißt.

Liebe Grüße, Katha