Donnerstag, 28. April 2011

Baja California!

"Baja California Sur ist fast so schön wie Cancun - da müsst ihr hin."
Nachdem Freunde von uns über Weihnachten in Cabos San Lucas waren und uns von dem, im Gegensatz zu Playa de Carmen und Co, noch eher unbekannten mexikanischen Ferienort vorgeschwärmt haben war uns klar, dass wir das nicht verpassen dürfen.
Die Osterferien, semana santa, in denen wir sowieso kaum etwas zu tun hatten, kamen uns also mehr als recht, wann sonst ist man schließlich noch mal so nahe dran.
Mit dem Bus ging es ab nach Los Mochis und ab da mit der Fähre über den Golf von Kalifornien nach La Paz. Etwas blauäugig haben wir unsere Tickets für die Fähre nicht reseviert, aber nach einer kurzen Zitterpartie 3 Stunden vor der Abfahrt hat dann doch noch alles geklappt.



Angekommen um 7 Uhr früh ging es gleich weiter, mit dem Bus nach Cabo San Lucas, dem Cancun der Baja California, das direkt an der Spitze der Halbinsel liegt.
In einem netten kleinen Hotel mit wunderbar leckerem Frühstück haben wir zwei sehr schöne Tage verbracht.



Insgesamt war Cabo San Lucas für unseren Geschmack etwas zu sehr von amerikanischen Spring-break-Touristen eingenommen. Überall gab es die selben kleinen Touristenläden mit dem selben "Schmarn" zu kaufen, die Preise, wenn nicht sogar nur, in Dollar ausgeschildert und Spanisch gesprochen wurde ebenfalls kaum.



Dem Ganzen konnte man aber durchaus entkommen. Die Strände an der Küste waren wunderschön und von Felsen umrahmt. Über einen dieser Felsen geklettert und schon war man nicht mehr einer von Vielen, sondern stand an einem einsamen Strand, mit großen Wellen und azurblauem Wasser.
Nach ausgiebiebigem Sonnenbaden und kurzen Abkühlungen in dem nicht-zu-warm-und-nicht-zu-kalten Meer ging es dann an die Pazifikküste mit bis zu 4 Meter hohen Wellen und mit dem Boot auf eine kleine Rundfahrt, bis hin zu dem Wahrzeichen Cabo San Lucas, dem "arco".









An unserem dritten Tag hieß es auch schon wieder ab in den Bus, neuen Abenteuern entgegen. Auf dem Weg nach La Paz, der Hauptstadt der Baja, haben wir einen kurzen Stop in Todos Santos eingelegt, einem der vielen "Pueblos Magicos" in Mexico.
Dort gibt es an Touristenatraktionen nicht viel zu sehen, aber uns hat es dort fast am besten gefallen. An jeder Straßenecke gibt es verrückte kleine Geschäfte, von Aussteigern betrieben, die einmal nach Todos Santos gekommen und nie wieder gegangen sind.
Wir sind durch die Gässchen gebummelt, haben immer mal wieder hier und mal wieder dort angehalten, uns mit den Menschen unterhalten, einfach die unglaubliche Ruhe und entspannte Atmosphäre genossen. "Es fühlt sich an, als ob das Herz hier langsamer schlägt"





Nach diesem beschaulichen Örtchen, von denen es an der Pazifikküste viele gibt, ging es weiter nach La Paz. Schon im Reiseführer stand, dass uns eine internationale Stadt erwartet und so war es auch. Mit seiner Strandpromenade, den Modeboutiquen und vielen ausländischen Cafes& Restaurants hat es sich mehr nach Italien als Mexico angefühlt.
Unser Hotel war zwar nicht annähernd so schön wie in Cabo San Lucas, aber wir haben sehr viele, sehr interessante Menschen kennen gelernt, die aus aller Herren Länder kamen und uns mit ihren Geschichten die Abende versüßt haben.
Einen unsere Tage haben wir uns La Paz angschaut und es genossen, einfach mal wieder durch ein "europäisches" Städtchen zu laufen.
In der Umgebung von La Paz gibt es einige wunderschöne Strände, zu denen wir teilweise alleine, teilweise aber auch mit einer Gruppe Franzosen und Mexikaner anfahren sind, die wir im Hostel kennen gelernt haben und die, sehr zu unserer Freude ein Auto hatten.
Am Freitag dann sollte es zurück nach Hause gehen, doch wir haben nicht mit den Osterfeiertagen gerechnet, an denen, vor allem in einem tiefkatholischen Land wir Mexiko, natürlich keine Fähren fahren. Nach einem kurzen Tief haben wir den einen Tag länger schnell als ein Geschenk akzeptiert, unser Gepäck bei einem netten Wachmann am Hafen gelassen und sind, sozusagen ein 2. letztes Mal an den Strand gefahren.











Dann mussten wir uns allerdings endgültig von La Paz verabschieden und am Samstag ging unsere Fähre zurück in den Alltag.
Alltag für die letzten 3 Wochen, dann heißt es nämlich für uns schon wieder Rucksäcke packen und los geht unser richtiges Abentuer, unsere einmonatige Reise in den Süden von Mexiko. :)

Dienstag, 12. April 2011

Mein Geburtstag am anderen Ende der Welt

Ich wusste wirklich nicht, ob ich mich auf meinen Geburtstag freuen soll oder nicht. So ganz ohne Zwillingsbruder, Familie, Mama-Torte und die Traditionen, die sich so im Laufe der Jahre eingespielt haben wusste ich nicht, ob es für mich überhaupt ein richtiger Geburtstag werden kann.
Und dann kam auch noch diese Zahl dazu.. 20.. ich war mir alles andere als sicher, ob ich diesen Tag genießen werde oder nicht.
Jetzt, im Nachhinein, weiß ich allerdings, dass ich ihn nie vergessen werde und es ein wunderbarer Tag war, der besser gar nicht hätte sein können.



Meine Mexi-Geschwister Doro und Daniel haben alles bis ins kleinste Detail geplant und der Tag war genauso vollgestopft wie wunderschön. Angefangen hat das Ganze schon einen Tag vorher, pünklich zu dem Zeitpunkt, an dem ich in Deutschland Geburtstag gehabt hätte, hier um 15 Uhr nachmittags. (Deutschland Mitternacht ;))
Unter fadenscheinigen Vorwänden wurde ich aus meinem Zimmer gelockt, um von einer Horde Wilder (naja, zumindest fast, es waren ein paar Jungs von hier) gepackt und in den canal geschmissen zu werden. Ist hier eine Tradition, gegen die ich an den Geburtstagen der anderen überhaupt nichts einzuwenden habe ;) Der canal ist ein kleines Flüsschen voll mit Matsch und Algen, genau am Eingang der Universität.
Da die Temeraturen hier im April allerdings schon mehr als sommerlich sind war es zumindest eine nette Abkühlung.. Und außerdem sind Traditionen eben Traditionen und ich hab was zu erzählen.
Abends waren wir dann zum Essen bei unsere Chefin eingeladen und als ich zu ihrem Haus gekommen bin war das halbe Institut dort versammelt, das Zimmer mit Luftballons dekoriert und ich habe meine eigene kleine Überrauschungsparty bekommen.
Da hat dann auch der Essens-Marathon angefangen, von dem ich mich bis heute nicht wirklich erholt habe :)



An meinem echten Geburtstag dann wurde ich von ein paar Mädels durch ein süßes Geburtsagslied (mañanitas, ein Lied, dass extra zum Aufwecken eines Geburtstagskindes gesungen wird) geweckt, im Comedor gab es einen Hotcake-Geburtstagskuchen in Blümchenform von der Vasty, die Jungs haben mir, begleitet von 3 Gitarren eine Serenate gesungen, wir sind in die Kirche gegangen, wo nochmal für mich gesungen wurde und es gab ein spezielles Mittagessen für alle Mädels.





Als wir wieder im Zimmer waren haben wir den Kuchen, den die Rosy, eine von meinen Roommates für mich gebacken hat, gegessen, gleich im Anschluss ging es dann zum Torte-Essen ins Institut mit Hermie und Daniel.
Dort hab ich dann, der 2. Geburtstagtradition nach, mein Gesicht in eine zuckersüße Schokocaramelkokostorte getaucht bekommen und der Hermie hat mir ein Lied, extra für mich selbstgeschrieben, vorgesungen. Und das war nicht alles.. Ich weiß, verrückt :)





Als wir dann wieder ins Zimmer gekugelt sind (3 Kuchen, Mittagessen mit Dessert!!) ging es ab, zum nächsten und eigentlichen Höhepunkt. Wir haben alles zusammen gepackt, ich mit mehr oder weniger keiner Ahnung wo es hingeht, der Freddy hat uns abgeholt und wir sind an den Strand gefahren. Für mich, eine absolutes im-Frühling-Geburtstagskind war es etwas komplett neues, bei strahlendem Sonnenschein und am Strand Geburtstag zu feiern und vor lauter Freude ist das Lächeln nicht mehr von meinem Gesicht gewichen :)



Die Hauptüberraschung war ein kleines campamento am Strand und es war wunderbar. Daniel und Doro hatten alles organisiert, von dem Zelt zum Lagerfeuer, den Würstchen und Marshmallows bis hin zum Frühstück am nächsten Morgen. Wir haben kaum geschlafen, die ganze Nacht am Lagerfeuern gesessen, sind am Strand spazieren gegangen, haben geredet und ich hatte einfach einen wunderschönen Geburtstag.
Am nächsten Tag bin ich von dem Geräusch der Wellen aufgewacht, gleich als erstes im Meer schwimmen gewesen, wir haben die Einsamkeit genossen, gefrühstückt, versucht, Kokosnüsse zu "ernten" und uns einfach nur entspannt.















Leider kam es dann zu einen kleinen Unfall, weil die Doro von einem hundsgemeinen Mantarochen angegriffen wurde und jetzt einen ziemlich großen Schnitt an ihrem Knöchel hat. Wir sind dannach dann noch ein bisschen gebleiben, nachdem wir uns versichert haben, dass es zwar sehr weh tut, aber nicht gefährlich ist, doch dann hat es angefangen, stark zu winden und uns den Sand um die Ohren und in die Augen zu blasen und wir sind doch nach Hause.
Auch wenn das Ende vielleicht nicht mehr ganz so traumhaft war wiegen die postiven Seiten meines Geburtsgas hundert mal die wenigen negativen auf und ich werde mich immer an diesen wunderbaren Tag erinnern. Vielen Dank noch mal an Doro und Daniel, die alles so perfekt organisiert haben, aber auch an meine Freunde und meine Familie zuhause. Ich weiß, dass ihr an mich gedacht habt. Und danke auch für die vielen Emails, Nachrichten und Wallposts, hat mich sehr gefreut :)