Mittwoch, 5. Januar 2011

LA und San Francisco



Unser Urlaub in der Zivilisation. Und es war wunderbar.
Kurz vor Weihnachten gings mit dem Bus über 30 Stunden über die Grenze und ab in die USA.
Nach einer eher unspektakulären Fahrt kamen wir übermüdet in San Jose an und standen vor der Frage, wie wir jetzt, um 10 Uhr abends, noch nach San Francisco kommen. Ich muss zugeben, wir haben uns, etwas blauäugig, keine wirklichen Gedanken gemacht, wie wir dann nach der Busfahrt noch in unser Hostel kommen.
Der Busfahrer war leider nicht besonders hilfreich, aber nach einem etwas komplizierten Telefonat mit der Taxizentrale, einer abenteuerlichen Taxifahrt, gerade noch dem vorletzten Zug nach San Francisco und dann einer kostenlosen Stadt- uns Straßenkarte an der Zugstation haben wir dann irgendwann endlich unsere Betten erreicht.
Das Hostel, das wir uns gut Glück im Internte rausgesucht haben, war total gemütlich (Blumentapete der 60er an den Wänden, Sofas und ein kleiner Weihnachtsbaum in der Empfangshalle), die Zimmer hatten sogar ein eigenes Bad und unsere Zimmernachbarn waren auch echt nett und sympathisch. Naja bis auf ein paar kleine Ausnahmen.



An unserem ersten Tag in San Francisco wurden wir von strahlendem Sonnenschein und dem Duft von pancakes geweckt. Das war fast das beste an unserem Hostel. Jeden Morgen konnte man sich da nämlich kostenlos seinen pancakes machen, zusammen mit Syrup und Kaffee ein wunderbar leckeres Frühstück. War auch wirklich lustig, vor allem weil wir immer neue Leute getroffen haben. Und immer waren Deutsche dabei. Witzig, mal wieder die verschiedensten deutschen Dialekte zu hören.
Da das Wetter so gut war, was für diese Jahreszeit übrigends nichts selbstverständlich ist, sind wir durch Chinatown, über den Ficherman`s Warf zur Golden Gate Bridge gelaufen und haben die wunderschöne Stadt genossen. In den nächsten Tagen kam dann noch das berühmte Hippieviertel, der Golden Gate Park, die Bay Bridge, Downtown, Union Square und noch viel mehr. Ist zu viel, um alles genau zu beschreiben, aber wir hatten wunderschöne Tage und die Fotos erzählen ja ihre eigenen Geschichten.
Jeden Tag haben wir immer wieder neues erlebt, gesehen, neue Leute kennen gelernt und sind einfach wahnsinnig viel gelaufen. Immer wieder Berg rauf, Berg runter, Berg rauf, Berg runter.
Am Weihnachtstag waren wir einkaufen und haben uns, dieses eine Mal in ganzen Jahr, im Konsum richtig schön ausgetobt.
Abends sind wir dann zu Feier des Tages in einem italienischen Restaurant essen gegangen, im Gegensatz zu den anderen Tagen, an denen wir uns von Fastfood oder anderem eher billigen Essen ernährt haben, um Geld zu sparen ;)
Hier kommen jetzt erst mal die Fotos aus San Francisco.




Das wunderschöne Panorama von Treasure Island aus.






Karten schreiben im Starbucks. Lernt man noch viel mehr zu schätzen in Mexico!






Golden Gate Park. Dieses viele Grün hat uns umgehauen!




Die berühmt-berüchtigte Golden-Gate-Bridge, die aber wirklich sehr schön und vor allem sehr fotogen ist.


"Unser" kleiner, aber sehr feiner Park.




China-town, eine der größten in den USA.


Union Square

Nach 6 Nächten in San Francisco und einem Kopf voll von wunderbaren Eindrücken sind wir dann am 28.12. mit einem Greyhound-Bus in Richtung Los Angeles gefahren, dem 2. Punkt unserer Reise. Wir hatten vorher schon die abenteuerlichsten Geschichten über Greyhound gehört, dachten uns aber, dass das ja alles gar nichr stimmen kann.
Am Anfang hat auch noch alles gut geklappt. Wir waren mit 2 anderen Deutschen unterwegs,
die im gleichen Hostel waren und zufällig den gleichen Bus gebucht hatten.
Das erste, was mich ein bisschen irritiert hat war, dass der Busfahrer an einer Raststelle einfach 2 Frauen zurückgelassen hat, nur weil sie nicht rechtzeitig wieder im Bus waren. War im egal, wie die dann weiter kommen sollten. I have to stay in my schedule! Also bitte!
Naja und das 2. war dann, dass so circa 2 Stunden, bevor wir angekommen sind, der Bus Probleme mit den Reifen oder der Gangschaltung oder was auch immer bekommen hat. Jedenfalls saßen wir hinten im Bus und die ganze Zeit sind wir wie in einer Achterbahn auf unseren Sitzen hoch und runter gehüpft, was ja am Anfang wirklich noch lustig war, nach einer viertel Stunde aber wirklich angefangen hat, mir und allen anderen auf die Nerven zu gehen. Der Fahrer hat behauptet, das sei normal, aber zum Ende hin ist dann auch er nervös geworden.
Wie auch immer, wir haben es grade noch so bis zum Busbahnhof in LA geschafft, an dem wir dann gegen Abend mit einiger Verspätung angekommen sind.
Trotz der Erfahrung in San Francisco waren wir wieder komplett unvorbereitet und hatten keinen blassen Schimmer, wo wir waren, geschweige denn, wo unser Hostel ist. Aber auch hier hatten wir das Glück wieder auf unseren Seite und haben ohne größere Probleme den richtigen Bus, die richtige Straße und das richtige Haus gefunden.
Und das Hostel war der Wahnsinn. Wir kamen durch die Tür und standen etwas verblüfft in einem Art Wohnzimmer, die Besitzer haben Wii gespielt und wir wurden begrüßt mit: Hey, willkommen zuhause. Setzt euch doch erst mal hin.



Das Hostel (Duo Housing, sehr zu empfehlen ;)) glich eher einer rießen WG als einem Hostel und die Leute kamen mir vor wie eine große Familie, von der wir dann mit der Zeit auch ein Teil wurden. Nach einer kurzen Tour durchs Hostel und den Regeln (Wart ihr schon mal in einem Hostel? Oke, gut, die Regeln sind gleich) haben wir uns an den Tisch in der Küche gesetzt, ein bisschen gekocht und uns unterhalten. Die Menschen dort waren alle ohne Ausnahme total offen, durchgeknallt und sehr liebenswert.
Unser erster Tag in LA war leider etwas enttäuschend. Es hat geregnet, Downtown LA war einfach nur hässlich und die Stimmung war kurz am Boden.
In den nächsten beiden Tagen waren wir dann allerdings an Venice Beach und in Hollywood, und diese beiden Tage waren wieder wunderschön. Der Strand in LA war einfach traumhaft, die Strandpromenade voll von Kreativlingen und Sportlern, allgemein war die Atmosphäre entspannt und man hat sich einfach wohlgefühlt.
An Silvester waren wir in Hollywood und das war einfach verrückt. Wir sind mittags los, sind den kompletten Walk-of-Fame abgelaufen, haben die teuren Hotels bestaunt und ein bisschen in das Leben der Reichen und Berühmten geschnuppert. Und doch muss ich sagen, dass alles im Fernsehen viel glamuröser uns exklusiver wirkt. Wir sind dann in Hollywood geblieben und standen Punkt 12 direkt vor dem Kodak-Theater (für alle, die es nicht wissen: hier werden jährlich die Oskars verliehen. UUUH ja ich wei ich bin cool ;)) in einer rießen Menschenmenge und haben nach einem Jahresresüme und neuen Vorsätzen bei Subways dem neuen Jahr entgegengefiebert.
Der Jahreswechsel war dann ein bisschen enttäuschen, so ganz ohne Sektkorken-knallen, Countdown und Feuerwerk. Das wird nämlich in dem patriotischen USA alles für den Independence-day im Juli aufgehoben.
Insgesamt war aber trotzdem schön und ein neuer, mal ganz anderer Start ins neue Jahr.
Am nächsten Tag hieß es dann leider schon wieder Goodbye USA und auf, zurück nach Mexico.
Als Resümee kann ich sagen, dass es ein wunderbarer Urlaub war, in dem ich sehr viel erlebt habe, tolle und auch teilweise ein bisschen wunderliche Leute aus der ganzen Welt (Südafrika, China, Japan, Kolumbianer, Brasilianer, Australier, Amerika und natürlich lauter Europäer) kennen gelernt habe und einfach eine tolle Zeit hatte.


Jaja, das berühmte Hollywood-sign. Gar nicht so spannend in der Realität.




Hollywood Blvd






Die Strandpromenade von Venice Beach.