Donnerstag, 28. April 2011

Baja California!

"Baja California Sur ist fast so schön wie Cancun - da müsst ihr hin."
Nachdem Freunde von uns über Weihnachten in Cabos San Lucas waren und uns von dem, im Gegensatz zu Playa de Carmen und Co, noch eher unbekannten mexikanischen Ferienort vorgeschwärmt haben war uns klar, dass wir das nicht verpassen dürfen.
Die Osterferien, semana santa, in denen wir sowieso kaum etwas zu tun hatten, kamen uns also mehr als recht, wann sonst ist man schließlich noch mal so nahe dran.
Mit dem Bus ging es ab nach Los Mochis und ab da mit der Fähre über den Golf von Kalifornien nach La Paz. Etwas blauäugig haben wir unsere Tickets für die Fähre nicht reseviert, aber nach einer kurzen Zitterpartie 3 Stunden vor der Abfahrt hat dann doch noch alles geklappt.



Angekommen um 7 Uhr früh ging es gleich weiter, mit dem Bus nach Cabo San Lucas, dem Cancun der Baja California, das direkt an der Spitze der Halbinsel liegt.
In einem netten kleinen Hotel mit wunderbar leckerem Frühstück haben wir zwei sehr schöne Tage verbracht.



Insgesamt war Cabo San Lucas für unseren Geschmack etwas zu sehr von amerikanischen Spring-break-Touristen eingenommen. Überall gab es die selben kleinen Touristenläden mit dem selben "Schmarn" zu kaufen, die Preise, wenn nicht sogar nur, in Dollar ausgeschildert und Spanisch gesprochen wurde ebenfalls kaum.



Dem Ganzen konnte man aber durchaus entkommen. Die Strände an der Küste waren wunderschön und von Felsen umrahmt. Über einen dieser Felsen geklettert und schon war man nicht mehr einer von Vielen, sondern stand an einem einsamen Strand, mit großen Wellen und azurblauem Wasser.
Nach ausgiebiebigem Sonnenbaden und kurzen Abkühlungen in dem nicht-zu-warm-und-nicht-zu-kalten Meer ging es dann an die Pazifikküste mit bis zu 4 Meter hohen Wellen und mit dem Boot auf eine kleine Rundfahrt, bis hin zu dem Wahrzeichen Cabo San Lucas, dem "arco".









An unserem dritten Tag hieß es auch schon wieder ab in den Bus, neuen Abenteuern entgegen. Auf dem Weg nach La Paz, der Hauptstadt der Baja, haben wir einen kurzen Stop in Todos Santos eingelegt, einem der vielen "Pueblos Magicos" in Mexico.
Dort gibt es an Touristenatraktionen nicht viel zu sehen, aber uns hat es dort fast am besten gefallen. An jeder Straßenecke gibt es verrückte kleine Geschäfte, von Aussteigern betrieben, die einmal nach Todos Santos gekommen und nie wieder gegangen sind.
Wir sind durch die Gässchen gebummelt, haben immer mal wieder hier und mal wieder dort angehalten, uns mit den Menschen unterhalten, einfach die unglaubliche Ruhe und entspannte Atmosphäre genossen. "Es fühlt sich an, als ob das Herz hier langsamer schlägt"





Nach diesem beschaulichen Örtchen, von denen es an der Pazifikküste viele gibt, ging es weiter nach La Paz. Schon im Reiseführer stand, dass uns eine internationale Stadt erwartet und so war es auch. Mit seiner Strandpromenade, den Modeboutiquen und vielen ausländischen Cafes& Restaurants hat es sich mehr nach Italien als Mexico angefühlt.
Unser Hotel war zwar nicht annähernd so schön wie in Cabo San Lucas, aber wir haben sehr viele, sehr interessante Menschen kennen gelernt, die aus aller Herren Länder kamen und uns mit ihren Geschichten die Abende versüßt haben.
Einen unsere Tage haben wir uns La Paz angschaut und es genossen, einfach mal wieder durch ein "europäisches" Städtchen zu laufen.
In der Umgebung von La Paz gibt es einige wunderschöne Strände, zu denen wir teilweise alleine, teilweise aber auch mit einer Gruppe Franzosen und Mexikaner anfahren sind, die wir im Hostel kennen gelernt haben und die, sehr zu unserer Freude ein Auto hatten.
Am Freitag dann sollte es zurück nach Hause gehen, doch wir haben nicht mit den Osterfeiertagen gerechnet, an denen, vor allem in einem tiefkatholischen Land wir Mexiko, natürlich keine Fähren fahren. Nach einem kurzen Tief haben wir den einen Tag länger schnell als ein Geschenk akzeptiert, unser Gepäck bei einem netten Wachmann am Hafen gelassen und sind, sozusagen ein 2. letztes Mal an den Strand gefahren.











Dann mussten wir uns allerdings endgültig von La Paz verabschieden und am Samstag ging unsere Fähre zurück in den Alltag.
Alltag für die letzten 3 Wochen, dann heißt es nämlich für uns schon wieder Rucksäcke packen und los geht unser richtiges Abentuer, unsere einmonatige Reise in den Süden von Mexiko. :)

Dienstag, 12. April 2011

Mein Geburtstag am anderen Ende der Welt

Ich wusste wirklich nicht, ob ich mich auf meinen Geburtstag freuen soll oder nicht. So ganz ohne Zwillingsbruder, Familie, Mama-Torte und die Traditionen, die sich so im Laufe der Jahre eingespielt haben wusste ich nicht, ob es für mich überhaupt ein richtiger Geburtstag werden kann.
Und dann kam auch noch diese Zahl dazu.. 20.. ich war mir alles andere als sicher, ob ich diesen Tag genießen werde oder nicht.
Jetzt, im Nachhinein, weiß ich allerdings, dass ich ihn nie vergessen werde und es ein wunderbarer Tag war, der besser gar nicht hätte sein können.



Meine Mexi-Geschwister Doro und Daniel haben alles bis ins kleinste Detail geplant und der Tag war genauso vollgestopft wie wunderschön. Angefangen hat das Ganze schon einen Tag vorher, pünklich zu dem Zeitpunkt, an dem ich in Deutschland Geburtstag gehabt hätte, hier um 15 Uhr nachmittags. (Deutschland Mitternacht ;))
Unter fadenscheinigen Vorwänden wurde ich aus meinem Zimmer gelockt, um von einer Horde Wilder (naja, zumindest fast, es waren ein paar Jungs von hier) gepackt und in den canal geschmissen zu werden. Ist hier eine Tradition, gegen die ich an den Geburtstagen der anderen überhaupt nichts einzuwenden habe ;) Der canal ist ein kleines Flüsschen voll mit Matsch und Algen, genau am Eingang der Universität.
Da die Temeraturen hier im April allerdings schon mehr als sommerlich sind war es zumindest eine nette Abkühlung.. Und außerdem sind Traditionen eben Traditionen und ich hab was zu erzählen.
Abends waren wir dann zum Essen bei unsere Chefin eingeladen und als ich zu ihrem Haus gekommen bin war das halbe Institut dort versammelt, das Zimmer mit Luftballons dekoriert und ich habe meine eigene kleine Überrauschungsparty bekommen.
Da hat dann auch der Essens-Marathon angefangen, von dem ich mich bis heute nicht wirklich erholt habe :)



An meinem echten Geburtstag dann wurde ich von ein paar Mädels durch ein süßes Geburtsagslied (mañanitas, ein Lied, dass extra zum Aufwecken eines Geburtstagskindes gesungen wird) geweckt, im Comedor gab es einen Hotcake-Geburtstagskuchen in Blümchenform von der Vasty, die Jungs haben mir, begleitet von 3 Gitarren eine Serenate gesungen, wir sind in die Kirche gegangen, wo nochmal für mich gesungen wurde und es gab ein spezielles Mittagessen für alle Mädels.





Als wir wieder im Zimmer waren haben wir den Kuchen, den die Rosy, eine von meinen Roommates für mich gebacken hat, gegessen, gleich im Anschluss ging es dann zum Torte-Essen ins Institut mit Hermie und Daniel.
Dort hab ich dann, der 2. Geburtstagtradition nach, mein Gesicht in eine zuckersüße Schokocaramelkokostorte getaucht bekommen und der Hermie hat mir ein Lied, extra für mich selbstgeschrieben, vorgesungen. Und das war nicht alles.. Ich weiß, verrückt :)





Als wir dann wieder ins Zimmer gekugelt sind (3 Kuchen, Mittagessen mit Dessert!!) ging es ab, zum nächsten und eigentlichen Höhepunkt. Wir haben alles zusammen gepackt, ich mit mehr oder weniger keiner Ahnung wo es hingeht, der Freddy hat uns abgeholt und wir sind an den Strand gefahren. Für mich, eine absolutes im-Frühling-Geburtstagskind war es etwas komplett neues, bei strahlendem Sonnenschein und am Strand Geburtstag zu feiern und vor lauter Freude ist das Lächeln nicht mehr von meinem Gesicht gewichen :)



Die Hauptüberraschung war ein kleines campamento am Strand und es war wunderbar. Daniel und Doro hatten alles organisiert, von dem Zelt zum Lagerfeuer, den Würstchen und Marshmallows bis hin zum Frühstück am nächsten Morgen. Wir haben kaum geschlafen, die ganze Nacht am Lagerfeuern gesessen, sind am Strand spazieren gegangen, haben geredet und ich hatte einfach einen wunderschönen Geburtstag.
Am nächsten Tag bin ich von dem Geräusch der Wellen aufgewacht, gleich als erstes im Meer schwimmen gewesen, wir haben die Einsamkeit genossen, gefrühstückt, versucht, Kokosnüsse zu "ernten" und uns einfach nur entspannt.















Leider kam es dann zu einen kleinen Unfall, weil die Doro von einem hundsgemeinen Mantarochen angegriffen wurde und jetzt einen ziemlich großen Schnitt an ihrem Knöchel hat. Wir sind dannach dann noch ein bisschen gebleiben, nachdem wir uns versichert haben, dass es zwar sehr weh tut, aber nicht gefährlich ist, doch dann hat es angefangen, stark zu winden und uns den Sand um die Ohren und in die Augen zu blasen und wir sind doch nach Hause.
Auch wenn das Ende vielleicht nicht mehr ganz so traumhaft war wiegen die postiven Seiten meines Geburtsgas hundert mal die wenigen negativen auf und ich werde mich immer an diesen wunderbaren Tag erinnern. Vielen Dank noch mal an Doro und Daniel, die alles so perfekt organisiert haben, aber auch an meine Freunde und meine Familie zuhause. Ich weiß, dass ihr an mich gedacht habt. Und danke auch für die vielen Emails, Nachrichten und Wallposts, hat mich sehr gefreut :)

Dienstag, 29. März 2011

Neues aus dem Kindergarten



Wie ich schon einmal erwähnt habe, arbeite ich dieses Semester nicht mehr in der Grundschule, sondern in dem Kindergarten hier auf dem Campus. Ich habe eine eigene Klasse,
der ich spielerisch Lieder und einzelne Wörter in Englisch beibringe.
Sie sind mir schon sehr an Herz gewachsen und auch, wenn ich mal keine Lust habe, in den Kindergarten zu gehen - spätestens wenn die Kinder mir schon vom weitem zurufen und mich glücklich anstrahlen, ja spätestens dann freue ich mich doch auf die Klasse.
In der letzten Zeit gab es zwei große "Events" von denen ich gerne erzählen möchte.
Das eine war ein Fest zu Ehren des Benito Juarez (einem der vielen Nationalhelden hier in Mexico) und gleichzeitig noch zum Frühlingsanfang.
Da die Direktorin des Kindergarten die zweite Hälfte des Jahres bei mir im Zimmer wohnt und wir deshalb mehr Kontakt haben, hat sie mich gefragt, ob ich ihr nicht ein bisschen helfen kann.
Also hieß es an diesem Tag für mich, Stühle aufzustellen, zu dekorieren und ein bisschen babyzusitten, bevor das Programm dann angefangen hat.
Alle Kinder waren der Tradition nach wie Tiere verkeidet und die ganzen kleine Schmetterlinge, Mäuse und Vögel sahen in ihren Kostüme zuckersüß aus.
Als es mit dem Programm anfing wurden Lieder gesungen, Gedichte aufgesagt und ein bisschen über die Geschichte von Benito Juarez erzählt. Und die ganzen Eltern sind natürlich vor Stolz über ihre Sprööslinge fast geplatzt..





Das zweite Event war der "Tag des Buches". Den ganzen Tag haben sich die Kleinen mit dem Buch beschäftigt, ihnen wurde vorgelesen oder sie haben erste Versuche gewagt, selbst Wörter zu erkennen. Hier wird nämlich schon im Kindergarten angefangen, richtigen Unterricht zu geben und die Kinder fangen an, das Alphabet zu lernen und auch schon kleine Wörter zu schreiben.
Dann kamen einige Mütter (und ich) und wir haben Bücher vorgelesen.
Ich hatte einen kleinen Tisch, zu dem die Kinder kommen konnten um ein englisches Buch vorgelesen zu bekommen. Ich habe dann natürlich auch noch übersetzt, so weit ist es mit dem Englisch eben dann doch noch nicht.
Es war schön und hat mit gut getan, die Begeisterung für Englisch in ihren Augen zu sehen, dann bei den Studenten kommt das eher selten vor.
Leider habe ich von diesem Tag keine Fotos, deshalb hier noch mal Fotos von dem Frühlingsanfang.

Dienstag, 1. März 2011

Valentinstag feat. Zwischenseminar

Und wieder einmal ist ein Monat vergangen. Ich kann immer noch nicht fassen, wie schnell der Februar an mir vorbeigezogen ist, ohne dass ich wirklich realisiert habe, dass er überhaupt angefangen hat.
Diesen Monat haben wir mehr freigehabt als wir gearbeitet haben, weil einfach ein Event das Nächste gejagt hat.
Angefangen hat es damit, dass uns die Eltern von der Doro hier besucht haben. Wir haben sie am Busbahnhof in Navojoa abgeholt und es war einfach verrückt, wie die 2 Welten aufeinandergeprallt sind. Menschen, die ich aus Deutschland kenne hier bei uns in Mexiko. Das hat in meinem Kopf einfach überhaupt nicht zusammengepasst. Es hat aber wirklich gut getan, dass wir mal wieder diejenigen waren, die jemandem unsere Lieblingsplätze, Restaurants oder Läden zeigen konnten und vor allem auch, dass wir mal jemandem richtig zeigen konnten, wo wir hier leben und was wir hier machen. Über Bilder, Email und Telefon ist es doch immer etwas schwieriger, etwas richtig zu veranschaulichen.
Vor allem war es auch schön, mal wieder mit jemand anderem Deutsch zu reden. Außerdem habe ich von Zuhause ein Paket mitgeschickt bekommen, das war dann kurz wie Weihnachten. An dieser Stelle Danke noch mal :)
Nachdem Doros Eltern weitergefahren sind, kam dann ziemlich bald die 2. und auch schon letzten Rece für uns, eine Art Galaabend hier an der Universität. Das Thema waren Wrestlermasken für die Jungs und Perücken für die Mädels. Am Anfang konnte ich mit dem Thema nicht besonders viel anfangen und fand es nicht besonders einfallsreich, doch im Nachhinein war es richtig lustig.
Doro und ich haben uns selbst "Perücken" gebastelt und es ist ein schöner Abend gewesen. Mit viel Programm, mehr oder weniger gutem (naja, es war eigentlich eher ziemlich ekelhaft) Essen und dem Rätseln, wer wohl hinter welcher Maske steckt.





Dann kam auch schon der Valentinstag, zu dem sich die Mexikaner alle gegenseitig mit Geschenken und roten, mega kitschigen Rosen und anderen "romantischen" Geschenken überhäuft haben.
Wir haben hier im Institut auch eine Valentinstagsparty gemacht. Alle haben sie verkleidet - das Motto war: Everything that is not normal -, haben pinken Kuchen gegessen und gleichzeitig noch den Geburtstag eines Lehrers gefeiert. War ein wahnisinnig lustiger Abend, der mir mal wieder gezeigt hat, was für ein wunderbar verrücktes und liebenswertes Team wir hier im Institut haben.







Am Tag darauf ging es für uns auch schon ab nach Montemorelos, der anderen Universität hier in Mexico, zu unserem Zwischenseminar.
Navojoa und Montemorelos sind grundverschieden und es hat mich Anfang richtig schokiert, wie verschieden sie eben sind. Montemorelos liegt eine Stunde von Monterrey entfernt, der reichsten und 2. größten Stadt in Mexiko. Die ist nur 3 Stunden von der amerikanischen Grenze entfernt und das ist mehr als offensichtlich. An jeder Ecke findet man eine amerikanische Fastfood-Kette, die Autos sind groß und neu und allgemein fühlt es sich an, als wäre man eben nicht in Mexiko, sondern in den USA.
Die Universität ist um Vieles größer als Navojoa, alles ist neuer, fast jeder Mensch, auf den man trifft spricht Englisch, es sind über 50 Nationen vertreten und die Dormis kamen und vor wie der reinste Luxus. Wir haben es sehr genossen, dort zu sein, es war wie ein kleiner Urlaub für uns.
Während unserem Seminar haben wir sehr viel über unsere Erfahrungen gesprochen und es hat gut getan, sich mit den anderen Freiwilligen aus Mexiko und Costa Rica auszutauschen, die unterschiedlichen Geschichten über das erste Mal Unterrichten oder sonstige Erlebnisse zu teilen und über die kleineren Problemchen zu reden, die man so hat.
Einen Vormittag lang hatten wir ein besonderes Programm, in dem, vor allem für die Freiwilligen aus Costa Rica, Mexikos Kultur vorgestellt wurde. Wir alle haben uns die vielen verschiedenen mexikanischen Trachten angezogen, um Fotos zu machen. Es sah richtig lustig aus, die ganzen Ausländer (in Montemorelos gibt es noch andere Freiwillige aus England, Venezuela, Rumänien...) in den Klamottem zu sehen, die sonst nur von den Mexikanern getragen werden.





Sonst hatten wir neben den vielen Seminaren auch noch die Möglichkeit in einem nahegelegenen Naturpark eine Safari zu machen. Ich weiß es hört sich seltsam an, eine Safari in Mexiko - und das war es auch-, doch es gab Zebras, Giraffen, Elefanten und Kamele, die in diesem Naturpark "frei" gehalten werden, damit die lieben Touristen aus einem "Safariauto" was zu sehen haben. War lustig, aber irgendwie auch verrückt und für mich dann doch zu künstlich.







Tja und dann ging es auch schon wieder zurück nach Navojoa, zurück in den Alltag, zurück in die Dormis und zurück zum Unterrichten.
Allerdings habe ich mich gefreut und weiß nach dem Zwischenseminar, dass ich an dem für mich richtigen Platz gelandet bin. Mit den richtigen Mitfreiwilligen, den richtigen Menschen um mich herum und dem richtigen Allem eben.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Zurück im Alltag

Seit 2 Wochen hat der Unterricht angefangen und der Alltag hat mich wieder.
Meine Klassen sind nicht mehr dieselben, einen großen Unterschied zum letzten Semester gibt es aber nicht.
Dieses Semester begleite ich zum Beispiel nicht mehr die Englischlehrerin in dei Grundschule sondern habe eine eigene Kindergartenklasse. Das gefällt mir sehr gut, obwohl ich doch auch meine Kleinen aus der Grundschule vermisse, selbst die, die mir immer die größten Schwierigkeiten bereitet haben.



Auch meine Studentenklassen haben sich verändert. Sie sind jetzt ein bisschen größer und auch die Level haben sich verändert.
Eine dieser Klassen besteht bis auf ein Mädchen nur aus Jungs, und diese Jungs sind alle zusammen die größten Machos der Universität.
Diese Klasse wird eine große Herausforderung nicht nur in dem Aspekt, meine Autoriät unter Beweis zu stellen, sondern auch, die Geduld zu bewahren, wenn sie mal wieder nicht aufpassen, sondern mich mit irgendwelchen Sprüchen beeindrucken wollen.
Doch ich nehme diese Herausforderung gerne an und habe jetzt wenigstens immer Geschichten zu erzählen, wenn ich aus der Klasse komme :)
Sonst habe ich noch eine weitere Englischklasse auf für mexikanische Verhältnisse recht hohem Niveau und 2 Deutschklassen.
Die Deutschklassen sind für mich immer etwas schwieriger, denn auch wenn es doch eigentlich meine Muttersprache ist, ist mir die Grammatik im Englischen um vieles klarer als im Deutschen. Eine Regel für den Plural? Was ist der Akkusativ und warum gibt es überhaupt verschiedene Fälle?
Mittlerweile bin ich wirklich dankbar, in der Schule Latein gelernt zu haben, denn ohne dieses Fach wäre meine Grammatkkenntnis noch um einiges lückhafter.



Jetzt heißt es also wieder jeden Tag rein in die Uniform, ab ins Institut und unterrichten.
Nach dem Urlaub hatte ich, um ehrlich zu sein, überhaupt keine Lust, zurückzukommen, einfach weil Amerika mir so gut gefallen hat und so komplett anders war, aber mittlerweile gefällt es mir wieder richtig gut hier. Auch wenn es an manchen Tagen ein bisschen "schwerfällig" vorangeht macht mir das Unterrichten hier Spaß und auch das Leben hier gefällt mich gut.
All diese kleinen Dinge hier, die Jungs, die nachts kommen um den Mädchen eine Serenata zu singen, die familiäre Stimmung, das Essen im Comedor, die Leute hier, das Eis in Navojoa.. all das sorgt dafür, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich bis jetzt machen durfte und freue mich und bin schon sehr gespannt, was wohl so alles in der 2. Hälfte auf uns zukommt.

Mittwoch, 5. Januar 2011

LA und San Francisco



Unser Urlaub in der Zivilisation. Und es war wunderbar.
Kurz vor Weihnachten gings mit dem Bus über 30 Stunden über die Grenze und ab in die USA.
Nach einer eher unspektakulären Fahrt kamen wir übermüdet in San Jose an und standen vor der Frage, wie wir jetzt, um 10 Uhr abends, noch nach San Francisco kommen. Ich muss zugeben, wir haben uns, etwas blauäugig, keine wirklichen Gedanken gemacht, wie wir dann nach der Busfahrt noch in unser Hostel kommen.
Der Busfahrer war leider nicht besonders hilfreich, aber nach einem etwas komplizierten Telefonat mit der Taxizentrale, einer abenteuerlichen Taxifahrt, gerade noch dem vorletzten Zug nach San Francisco und dann einer kostenlosen Stadt- uns Straßenkarte an der Zugstation haben wir dann irgendwann endlich unsere Betten erreicht.
Das Hostel, das wir uns gut Glück im Internte rausgesucht haben, war total gemütlich (Blumentapete der 60er an den Wänden, Sofas und ein kleiner Weihnachtsbaum in der Empfangshalle), die Zimmer hatten sogar ein eigenes Bad und unsere Zimmernachbarn waren auch echt nett und sympathisch. Naja bis auf ein paar kleine Ausnahmen.



An unserem ersten Tag in San Francisco wurden wir von strahlendem Sonnenschein und dem Duft von pancakes geweckt. Das war fast das beste an unserem Hostel. Jeden Morgen konnte man sich da nämlich kostenlos seinen pancakes machen, zusammen mit Syrup und Kaffee ein wunderbar leckeres Frühstück. War auch wirklich lustig, vor allem weil wir immer neue Leute getroffen haben. Und immer waren Deutsche dabei. Witzig, mal wieder die verschiedensten deutschen Dialekte zu hören.
Da das Wetter so gut war, was für diese Jahreszeit übrigends nichts selbstverständlich ist, sind wir durch Chinatown, über den Ficherman`s Warf zur Golden Gate Bridge gelaufen und haben die wunderschöne Stadt genossen. In den nächsten Tagen kam dann noch das berühmte Hippieviertel, der Golden Gate Park, die Bay Bridge, Downtown, Union Square und noch viel mehr. Ist zu viel, um alles genau zu beschreiben, aber wir hatten wunderschöne Tage und die Fotos erzählen ja ihre eigenen Geschichten.
Jeden Tag haben wir immer wieder neues erlebt, gesehen, neue Leute kennen gelernt und sind einfach wahnsinnig viel gelaufen. Immer wieder Berg rauf, Berg runter, Berg rauf, Berg runter.
Am Weihnachtstag waren wir einkaufen und haben uns, dieses eine Mal in ganzen Jahr, im Konsum richtig schön ausgetobt.
Abends sind wir dann zu Feier des Tages in einem italienischen Restaurant essen gegangen, im Gegensatz zu den anderen Tagen, an denen wir uns von Fastfood oder anderem eher billigen Essen ernährt haben, um Geld zu sparen ;)
Hier kommen jetzt erst mal die Fotos aus San Francisco.




Das wunderschöne Panorama von Treasure Island aus.






Karten schreiben im Starbucks. Lernt man noch viel mehr zu schätzen in Mexico!






Golden Gate Park. Dieses viele Grün hat uns umgehauen!




Die berühmt-berüchtigte Golden-Gate-Bridge, die aber wirklich sehr schön und vor allem sehr fotogen ist.


"Unser" kleiner, aber sehr feiner Park.




China-town, eine der größten in den USA.


Union Square

Nach 6 Nächten in San Francisco und einem Kopf voll von wunderbaren Eindrücken sind wir dann am 28.12. mit einem Greyhound-Bus in Richtung Los Angeles gefahren, dem 2. Punkt unserer Reise. Wir hatten vorher schon die abenteuerlichsten Geschichten über Greyhound gehört, dachten uns aber, dass das ja alles gar nichr stimmen kann.
Am Anfang hat auch noch alles gut geklappt. Wir waren mit 2 anderen Deutschen unterwegs,
die im gleichen Hostel waren und zufällig den gleichen Bus gebucht hatten.
Das erste, was mich ein bisschen irritiert hat war, dass der Busfahrer an einer Raststelle einfach 2 Frauen zurückgelassen hat, nur weil sie nicht rechtzeitig wieder im Bus waren. War im egal, wie die dann weiter kommen sollten. I have to stay in my schedule! Also bitte!
Naja und das 2. war dann, dass so circa 2 Stunden, bevor wir angekommen sind, der Bus Probleme mit den Reifen oder der Gangschaltung oder was auch immer bekommen hat. Jedenfalls saßen wir hinten im Bus und die ganze Zeit sind wir wie in einer Achterbahn auf unseren Sitzen hoch und runter gehüpft, was ja am Anfang wirklich noch lustig war, nach einer viertel Stunde aber wirklich angefangen hat, mir und allen anderen auf die Nerven zu gehen. Der Fahrer hat behauptet, das sei normal, aber zum Ende hin ist dann auch er nervös geworden.
Wie auch immer, wir haben es grade noch so bis zum Busbahnhof in LA geschafft, an dem wir dann gegen Abend mit einiger Verspätung angekommen sind.
Trotz der Erfahrung in San Francisco waren wir wieder komplett unvorbereitet und hatten keinen blassen Schimmer, wo wir waren, geschweige denn, wo unser Hostel ist. Aber auch hier hatten wir das Glück wieder auf unseren Seite und haben ohne größere Probleme den richtigen Bus, die richtige Straße und das richtige Haus gefunden.
Und das Hostel war der Wahnsinn. Wir kamen durch die Tür und standen etwas verblüfft in einem Art Wohnzimmer, die Besitzer haben Wii gespielt und wir wurden begrüßt mit: Hey, willkommen zuhause. Setzt euch doch erst mal hin.



Das Hostel (Duo Housing, sehr zu empfehlen ;)) glich eher einer rießen WG als einem Hostel und die Leute kamen mir vor wie eine große Familie, von der wir dann mit der Zeit auch ein Teil wurden. Nach einer kurzen Tour durchs Hostel und den Regeln (Wart ihr schon mal in einem Hostel? Oke, gut, die Regeln sind gleich) haben wir uns an den Tisch in der Küche gesetzt, ein bisschen gekocht und uns unterhalten. Die Menschen dort waren alle ohne Ausnahme total offen, durchgeknallt und sehr liebenswert.
Unser erster Tag in LA war leider etwas enttäuschend. Es hat geregnet, Downtown LA war einfach nur hässlich und die Stimmung war kurz am Boden.
In den nächsten beiden Tagen waren wir dann allerdings an Venice Beach und in Hollywood, und diese beiden Tage waren wieder wunderschön. Der Strand in LA war einfach traumhaft, die Strandpromenade voll von Kreativlingen und Sportlern, allgemein war die Atmosphäre entspannt und man hat sich einfach wohlgefühlt.
An Silvester waren wir in Hollywood und das war einfach verrückt. Wir sind mittags los, sind den kompletten Walk-of-Fame abgelaufen, haben die teuren Hotels bestaunt und ein bisschen in das Leben der Reichen und Berühmten geschnuppert. Und doch muss ich sagen, dass alles im Fernsehen viel glamuröser uns exklusiver wirkt. Wir sind dann in Hollywood geblieben und standen Punkt 12 direkt vor dem Kodak-Theater (für alle, die es nicht wissen: hier werden jährlich die Oskars verliehen. UUUH ja ich wei ich bin cool ;)) in einer rießen Menschenmenge und haben nach einem Jahresresüme und neuen Vorsätzen bei Subways dem neuen Jahr entgegengefiebert.
Der Jahreswechsel war dann ein bisschen enttäuschen, so ganz ohne Sektkorken-knallen, Countdown und Feuerwerk. Das wird nämlich in dem patriotischen USA alles für den Independence-day im Juli aufgehoben.
Insgesamt war aber trotzdem schön und ein neuer, mal ganz anderer Start ins neue Jahr.
Am nächsten Tag hieß es dann leider schon wieder Goodbye USA und auf, zurück nach Mexico.
Als Resümee kann ich sagen, dass es ein wunderbarer Urlaub war, in dem ich sehr viel erlebt habe, tolle und auch teilweise ein bisschen wunderliche Leute aus der ganzen Welt (Südafrika, China, Japan, Kolumbianer, Brasilianer, Australier, Amerika und natürlich lauter Europäer) kennen gelernt habe und einfach eine tolle Zeit hatte.


Jaja, das berühmte Hollywood-sign. Gar nicht so spannend in der Realität.




Hollywood Blvd






Die Strandpromenade von Venice Beach.